Sehr geehrter Herr Heibel, Sie resümieren: "So wird es wohl noch einige Wochen dauern, bis E10 flächendeckend eingeführt ist. In dieser Zeit wird sich die Boulevardpresse immer wieder zu Wort melden mit Artikeln wie „Brot für unsere Autos“ oder „Brandrodung im Amazonas für E10“, obwohl 90% des Bioethanols in Europa hergestellt werden und obwohl solche reißerischen Artikel einzelne Detailprobleme zur Massenhysterie heraufkochen, dabei aber die grundsätzlichen Vorteile des Bioethanols vertuschen." Berücksichtigt Ihre Betrachtung, dass in Europa aufgrund der höheren Subventionierung Landwirte -marktkonform- Flächen von der Nahrungsmittelproduktion auf Energierohstoffe ändern, dafür aber nach diversen unterschiedlichen Quellen (z. B. http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/mobilitaet/tid-11316/neue-energie-hat-biosprit-eine-gute-klimabilanz_aid_321536.html und Folgeseite sowie http://www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/E10-eine-oekologische-Mogelpackung-id4391408.html jeweils mit weiteren Nachweisen), etwa in Lateinamerika, Brasilien und Indonesien Flächen zum Ausgleich monostrukturiert werden und in der Folge der Errosion und Verkarstung weitere Urwaldflächen gerodet und zu landwirtschaftlichen Nutzflächen gemacht werden? Wenn nein, wie sieht Ihre Gesamtbetrachtung ggf. aus? Mit freundlichen Grüßen, Peter ANTWORT: Ja, da haben Sie einen wunden Punkt der Bio-Ethanolgeschichte getroffen. Die Auswirkung der überstürzten E10-Einführung können von Europa aus nicht kontrolliert werden. Ziel ist es, Bio-Ethanol aus Reststoffen herzustellen, also nicht aus Nahrungsmitteln. Meines Erachtens hat die Politik den Weg dorthin gründlich vermasselt. Ungeachtet dessen finde ich die Richtung in Ordnung. In den nächsten Tagen werde ich einen Bio-Ethanol-Produzenten vorstellen, der ausschließlich Reststoffe verwendet, also keine Nahrungsmittel. {weiter[40|9]}
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