Veröffentlicht von Stephan Heibel am 24.03.2009 um 19:08 Uhr

Börsenanalyse: Inflation ist keine Gefahr sonder wäre ein Segen!

Schauen Sie sich um: Finden Sie jemanden, der wie ich dazu steht, dass diese Rallye weitergehen wird? Sie werden es schwer haben. Eines der Hauptargumente der Bedenkenträger: Inflation! "Wir müssen so viele Milliarden, ja Billionen Euro in das Finanzsystem stecken, um es zu retten, so dass eine Inflation unvermeidbar wird." So, oder so ähnlich der Einwand vieler Börsianer, die mit gebeugtem Schritt an Ihnen vorbei schlurfen. Doch dieses Argument ist hier fehl am Platz: 1. Unser Problem lautet Deflation. Und 2. um die Inflation können und müssen wir uns später kümmern. zu 1.: Wir haben das Problem des "Deleveraging", also weniger Kredite werden vergeben und dadurch verringert sich die Geldmenge. Der Umstand, dass die US-Notenbank Fed, die EZB sowie die Regierungen der ganzen Welt Zinsen senken, Konjunkturprogramme starten, etc. gleicht den Prozess des Deleveraging vielleicht aus. Hoffentlich! Denn nur so kann die Deflation bekämpft und besiegt werden. Ich wünsche mir eine kleine Inflation, denn nur so kann der Kreditmarkt wieder ans Laufen gebracht werden. Es wird sich niemand eine Hypothek auf ein Haus auferlegen, wenn er weiß, dass er das Haus in einem Jahr günstiger kaufen kann. Es wird auch keine Bank einen Kredit finanzieren, dessen Sicherheit rapide an Wert verliert. Die Deflation muss gestoppt, eine kleine Inflation muss erzeugt werden. Nur so können wir die Krise beenden. zu 2.: Es ist richtig, dass Maßlosigkeit im Umgang mit Geld seitens Regierung und Notenbanken zu Inflation führt. Wir haben das in den vergangenen Jahrzehnten erlebt, zuletzt auf dem US-Immobilienmarkt. Und es ist auch richtig, dass bei anhaltend niedrigem Leitzins und anhaltender Maßlosigkeit unserer Regierung eine künftige Inflation unvermeidbar wird. Doch so weit sind wir noch lange nicht. Zuerst müssen wir uns um die Deflation kümmern, und später, wenn die Wirtschaft wieder angelaufen ist, können dann Regierungen die Konjunkturprogramme stutzen und Notenbanken den Leitzins wieder anheben. Erst dann wird sich zeigen, ob wir mit einer Inflation zu rechnen haben. Ich gebe zu, die Wahrscheinlichkeit einer künftigen Inflation ist vor dem Hintergrund der heutigen Geldmengenausweitung nicht gering. Es wird ein Drahtseilakt für alle Beteiligten künftig zu verhindern, dass das neu in Umlauf gebrachte Geld einen ähnlichen Hebel erfährt, wie in den vergangenen Jahren der Maßlosigkeit. Derzeit ist erst einmal ein Weg gefunden, die Deflation zu beenden. Das wird in diesen Tagen an der Börse gefeiert. Feiern Sie mit :-) {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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