Guten Tag Herr Heibel, für mich dienen Ihre Informationen nicht nur für Anlageentscheide, sondern auch für meine Allgemeinbildung die Wirtschaft besser zu verstehen. Auch wenn ich in Zukunft immer wieder ein paar "Kröten" erwische, werde ich Ihnen als regelmäßiger Leser Ihres Heibel-Tickers treu bleiben. Eigentlich wollte ich Ihnen nur ein kurzes positives Feedback geben, jetzt aber habe ich doch noch eine Frage. Wienerberger RHI Ich halte noch immer einen (für mich) relativ hohen Anteil an WIENERBERGER und RHI Aktien, beide hat es ja auch, wie den gesamten Österreichischen Markt, recht geschüttelt. Was für ein Potential sehen Sie bei diesen Aktien und im allgemeinen an der Wiener Börse? Herzliche Grüße, Klaus aus Oberhaching ANTWORT: WIENERBERGER Der Dachziegelhersteller hat mit knapp einer Milliarde Euro Schulden eine Eigenkapitalquote von 40%. Für einen Wachstumsmarkt wie dem Bau in Osteuropa ist das sicherlich attraktiv, aber vor dem Hintergrund der US-Immobilienkrise flößt diese hohe Quote etwas Angst ein. Diese Angst wird mit der hohen Dividendenrendite von 4,8% gemildert. Doch dadurch ist Wienerberger starken Kursschwankungen ausgesetzt und Ihre Nerven müssen in den nächsten Monaten gut sein, wenn Sie an diesem Titel festhalten wollen. Danach gebe ich dem Unternehmen gute Chancen, aber eben erst, wenn sich die Wogen um die US-Immobilienkrise etwas geglättet haben. RHI Der Hersteller von feuerfesten Materialien hat im vergangenen Jahr umstrukturiert und produziert derzeit unter voller Auslastung der Kapazitäten. Die Preise konnten unlängst erhöht werden, das hört sich alles nach einem sehr guten Geschäftsumfeld an. Das KGV steht bei 8, der Umsatz wächst jedoch kaum an. Gewinnsteigerungen kommen durch Einsparungen. Ich würde RHI ähnlich einstufen wie Wienerberger: Im Zuge der Börsenkorrektur und insbesondere der Rezessionsangst und Immobilienkrise ist RHI in den vergangenen Monaten stark ausverkauft worden. Ein Boden könnte jedoch noch weitere 20% niedriger liegen, als der Kurs derzeit steht. Wenn Sie diese Schwankungen aussitzen wollen, dann ist das sicherlich eine langfristig gute Aktie. Über den weiteren österreichischen Aktienmarkt habe ich derzeit kaum eine Meinung. Lediglich allgemein habe ich den Eindruck, dass derzeit das Wachstumspotential für Osteuropa unterschätzt wird, und die Rolle Österreichs als Tor zu Europa ist ungebrochen stark. In den nächsten Jahren erwarte ich also noch einige Unternehmen aus Österreich, die gute Geschäfte machen.{weiter[40|9]}
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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