Letzte Woche habe ich mir mal wieder den Film "The Big Short" angeschaut: Einige Trader haben 2007 auf das Unvorstellbare gewettet: Den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes. Immobilienfinanzierungen wurden von den kreditgebenden Banken gebündelt und als MBSs veräußert, CDOs auf die MBSs ermöglichten es Spekulanten, das Volumen, mit dem auf die MBSs spekuliert wurde, zu vervielfachen. Es folgte der Immobiliencrash und aufgrund der globalen Verstrickung der Finanzmärkte zog dies die globale Finanzkrise 2007 bis 2009 nach sich.
Mike Burry hatte damals auf das Platzen der Immobilienblase spekuliert. Da seine Wette aufging, wurde er nicht nur reich, sondern auch berühmt. Letzte Woche hat er bekannt gegeben, nun auf den Untergang des ARKK-Fonds von Cathie Wood zu spekulieren.
Cathie Wood gilt derzeit als eine der besten Fondsmanagerinnen. Sie hat frühzeitig auf den Erfolg Teslas gesetzt und hielt unbeirrt an ihrer Wette fest. Auch die Online-Medizin von Teladoc Health sowie Shopify hat sie frühzeitig gekauft. Ihr Fonds hat im vergangenen Jahr alle Rekorde gebrochen: Sowohl in Sachen Performance als auch in Sachen Mittelzufluss. Dadurch ist der Fonds nun so groß geworden, dass ihre Wetten zur selbst erfüllenden Prophezeiungen werden. Solange, bis sie dann ihre Positionen versilbern möchte.
Cathie Wood veröffentlicht täglich ihre Aktionen: https://cathiesark.com/arkk/trades
Das macht es leicht, gegen sie zu wetten. Und mit zunehmender Größe wird es schwerer für sie, Gewinne mitzunehmen. Wenn die Wette gegen ihren Fonds an der Wallstreet Schule macht, ist es irgendwann egal, wie sich das Geschäft der darin enthaltenen Unternehmen entwickelt: Wenn die Wallstreet verkauft, also gegen Cathie wettet, fallen die Kurse so lange, bis ihr Fonds liquidiert wird.
Da braut sich was zusammen: Entweder Mike Burry zieht ausreichend viele Spekulanten auf seine Seite, um den Fonds zu knacken. Oder aber die Anhängerschaft von Cathie Wood ist stärker als die Spekulanten hinter Mike Burry und die Aktien werden nach oben gejubelt, bis die Shortseller sich eindecken müssen und somit das Kursfeuerwerk anheizen. Wer in Titel investiert ist, die sich in Cathies Fonds befinden, sollte vorsichtig sein.
Dies war ein Teil des wöchentlichen Börsenrückblick meines Heibel-Ticker Börsenbrief.
Mit einem Paukenschlag ist die Volatilität zurück an den Finanzmärkten. Bullen und Bären liefern sich mit jeweils guten Argumenten einen Schlagabtausch, der Gewinner steht noch nicht fest. Die Argumente habe ich in Kapitel 02 aufgezeigt, bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.
• Bären: DAX-Ziel 13.750, Konjunkturerholung wegen Delta überbewertet
• Bullen: DAX-Ziel 16.200, Wachstumsaktien als Treiber der Rallye sind günstig bewertet
Details finden Sie unter https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1897#ch02 (frei zugänglich).
Aufschluss gibt das Anlegersentiment in Kapitel 03: der Stimmungseinbruch ist so heftig, dass es schwerlich eine Sache von wenigen Tagen bleiben dürfte - wenn wir die Vergangenheit konsultieren. Heftige Stimmungseinbrüche waren häufig - aber nicht immer - ein Vorläufer stärkerer Korrekturen.
Zykliker? Defensive Titel? Wachstumsaktien? In Kapitel 04 zeige ich auf, welche Aktien für die aktuelle Situation meiner Ansicht geeignet sind. Ich stelle Ihnen meine drei Favoriten vor.
Wie immer gibt es eine Reihe von Updates zu unseren Portfoliotiteln in Kapitel 05. Eine tabellarische Übersicht habe ich in Kapitel 06 abgedruckt.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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