Veröffentlicht von Stephan Heibel am 11.01.2007 um 19:26 Uhr

Goldwährung im Internet: e-Gold & Goldmoney

S.g. Herr Heibel!
 
Wie durch Ihren letzten Newsletter auch dokumentiert, interessieren sich einige Leser für Silber und Gold in physischer Form.
 
Wie steht Ihre Meinung zu Online-Anbieteren, die ebenfalls die Abwicklung von Zahlungen anbieten, wie zb. e-gold oder goldmoney.com?
 
Vielen Dank für die Info
 
Christoph aus Wien
 

ANTWORT

Lieber Christoph,

Als ich noch 1988 bis 1990 meine Banklehre machte, da gab es in jeder Kasse noch Münzen. Pünktlich zur Jahrtausendwende wurden in Berlin die beiden letzten, inzwischen in der Zentrale befindlichen, Münz- und Edelmetallabteilungen geschlossen: Die Berliner Bank und die Berliner Sparkasse hatten am längsten durchgehalten. Alle anderen Banken hatten in Berlin bereits viel früher dieses Geschäft als unrentabel eingestellt.

proaurum übernahm die beiden letzten Mitarbeiter dieser beiden Banken und eröffnete mit ihnen proaurum Berlin. In anderen Städten Deutschlands dürfte die Entwicklung ähnlich gewesen sein. Außer den verstaubten Geschäften der Münzhändler, die ihren Schwerpunkt auf numismatische Münzen (also seltene Sammlerstücke) legen, sind mir keine anderen Stellen bekannt, bei denen heute Goldbarren und Anlegermünzen in physischer Form gekauft werden können.

GOLD-KONTEN

Von den Gold-Konten von e-gold und goldmoney halte ich theoretisch viel, praktisch nichts. Natürlich ist es reizvoll, eine Goldwährung zu haben. Sie können jeweils zum Tageskurs Goldanteile kaufen und Ihr Vermögen wird dort in Unzen verwaltet. Damit sind Sie unabhängig von Euro, US-Dollar oder sonstigen regierungsbeeinflußten Papierwährungen.

Aber die jährliche Kontogebühr beträgt 1 % Ihres Guthabens – wenn Sie also ein Kg Gold haben, dann nimmt sich die Online-Bank 10 gr. pro Jahr. Viel schneller entwerten unsere Regierungen unser Geld auch nicht. Außerdem ist die Goldwährung nur eben so gut, wie deren Emittent. Und über die Emittenten ist bislang nur sehr wenig bekannt.

Wenn Goldkonten einmal weitere Verbreitung finden, dann schaue ich sie mir gerne nochmals an. Bis dahin lege ich mir lieber ein paar Barren in den Keller oder kaufe entsprechende ETFs und Zertifikate – wie übrigens im Heibel-Ticker PLUS empfohlen.

Vielen Dank für Ihr Interesse am Heibel-Ticker PLUS.
Freundliche Grüße

Stephan Heibel
Herausgeber des Heibel-Tickers

http://www.Heibel-Ticker.de

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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