Veröffentlicht von Stephan Heibel am 05.02.2007 um 07:11 Uhr

Aktien Börse: Spekulative Anlagen für kurzfristige Trader - Calls

Lieber Hr. Heibel,
 
besten Dank für Ihre jeweiligen News. Mir gefällt die Struktur der News und selbstverständlich auch deren Inhalt. Die News sind sehr informativ und gut lesbar. Sie haben ein angenehmes und leicht verdauliches DEUTSCH – gratuliere.
 
Ich bin ein kurzfristiger Trader in NYSE und Nasdaq. Ich beabsichtige nun auch mit Calls zu arbeiten. Was mir daran gefällt ist die Hebelwirkung (nicht Heibel...) Mir passen aber die kurzfristigen Verfalldaten nicht. Falls ich eine Option auf 3-6 Monate kaufe, muss unbedingt die Börse vom Kaufsdatum an in die erwartete Richtung gehen, andernfalls sind die Optionen sofort weit vom Kaufpreise entfernt.
 
Frage: Gibt es andere Options-Instrumente, außer diejenigen an der NY-Optionsbörse, welche mir ermöglichen, Optionen auch mit einer analogen Hebelwirkung zu kaufen, welche jedoch länger laufen?
 
Ich freue mich auf Ihr Feedback.
 
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spass am Leben.
 
Viele Grüße, Robert aus der Schweiz


ANTWORT:

Vielen Dank für Ihr freundliches Schreiben.  Sie haben Recht, eine „Heibel-Wirkung“ gibt es nicht – und wird es hoffentlich auch nie geben. Ich bespreche ja absichtlich nur solche Aktien, deren Handelsvolumen so groß ist, daß meine Empfehlung keine Auswirkung auf den Kursverlauf hat. Das unterscheidet mich von vielen anderen Börsenbriefautoren, die bewußt Kurse in die Höhe treiben, indem Sie Empfehlungen aussprechen. Übrigens auch die renommierten Deutschen Banken nutzen dies schmutzige Werkzeug der Kursbeeinflussung intensiv.
 
Doch nun zu Ihrer Frage: Es gibt länger laufende Optionen: 12 bis 24 Monate sind keine Seltenheit. Ich verstehe Ihren Wunsch, eine langfristige Erwartung mit etwas mehr Zunder zu versehen, als vielleicht nur ein paar Punkte der Bewegung einer Aktie. Bei langen Laufzeiten sollten Sie sich daher nach Optionen umschauen, die weit „aus dem Geld“ notieren, deren Basispreis also höher ist, als der aktuelle Kurs des Basiswertes. Dort ist der Hebel am größten, auch wenn die Laufzeit lang ist. Allerdings ist bei diesen Optionen das Risiko des Totalverlustes ebenfalls extrem hoch!
 
Zu Apple gibt es beispielsweise Optionen, die bis Januar 09  laufen. Für einen Bezugskurs von 120 US-Dollar zahlen Sie derzeit 15 US-Dollar. Steigt der Apple-Kurs bis zum Januar 2009 auf 150 US-Dollar, dann haben Sie das Recht, die Apple-Aktie zu 120 US-Dollar zu kaufen. Mit Ihrem Einsatz von 15 USD haben Sie dann also einen Gewinn von 15 USD.
 
Steigt der Kurs hingegen auf 200 USD, so haben Sie 200-120-15=65 USD verdient, Ihren Einsatz von 15 USD also mehr als vervierfacht.

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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