Alle guten Dinge sind 3 ;) Hier kommt der dritte ausführlichere Bericht von mir über meine Gespräche auf dem Hamburger Investorentag. Dieses Mal mit va-Q-tec CFO Stefan Döhmen.
Mein Video dazu gibt es unter https://www.linkedin.com/posts/stephan-heibel_vac-activity-6969936043462533120-Mku1
Wir sprachen über die Geschäftsentwicklung seiner Vakuum-Isolationen. Böhmen gab ganz klar zu, dass die Kursentwicklung in der Corona-Pandemie von 7 auf 44 Euro eine Übertreibung nach oben darstellt. Doch genauso sei der Kursverfall unter 13 Euro nun ebenfalls eine Übertreibung, diesmal eben nach unten.
Natürlich wurden viele Impfstoffe während der Pandemie mit Produkten von va-Q-tec transportiert und kühl gehalten. Weniger BioNTech, als vielmehr andere Impfstoffe, da Pfizer sich für ein anderes System entschieden hatte. Im Verlauf des Jahres 2022 erreichten die Impfkampagnen weltweit ihren Höhepunkt, in Würzburg habe man damals mit Sonderschichten und Wochenendarbeit gearbeitet, um die Nachfrage zu bedienen.
Das war mir neu, ich war davon ausgegangen, dass die Produktionskapazitäten ausgeweitet wurden. Das ist zwar auch richtig, aber erfolgte erst später, so dass das Wachstum aus der Produktionserweiterung durch die Sonderschichten schon ein wenig vorgeholt worden war. So wurde 2021 die Kapazität um 60% erhöht.
Aber der Impfstoffbereich habe zu Spitzenzeiten 20% des Konzernumsatzes ausgemacht. Ein wenig größer ist das Geschäft im Pharmabereich mit anderen Medikamenten. Zudem gehen die Produkte von va-Q-tec in Kühlschränke und Leitungsrohre. Rohre, die durchleitende Flüssigkeiten und Gase auf einer definierten Temperatur halten sollen, werden dadurch dünner und flexibler. Die Vakuumisolation ist bis zu 10 mal effizienter als herkömmliche Ummantelungen. Ein großer Teil macht das Geschäft mit Mietcontainern aus, die weltweit unterwegs sind.
Die 45% Umsatzwachstum aus dem Jahr 2021 werden sich 2022 sicherlich nicht wiederholen lassen. va-Q-tec hat eine Wachstumsgeschwindigkeit von 25% p.a. im Fünjahresdurchschnitt zum Ziel erklärt. Nach 45% im Vorjahr ist in diesem Jahr ein deutlich geringeres Wachstum möglich, ohne dieses Ziel zu riskieren. Der va-Q-tec CEO geht von einem Umsatzziel von 115-122 Mio. Euro aus, was einem Wachstum von mindestens 10% entsprechen würde.
Das KGV 2023e von 22 ist für das diesjährige Wachstum von 10% angemessen. Doch ich erwarte, dass va-Q-tec die anvisierten 25% in den kommenden Jahren wieder ins Auge fassen wird. Und dann wäre das KGV günstig. Ich werde die Aktie im Auge behalten.
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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