Veröffentlicht von Stephan Heibel am 15.10.2008 um 07:21 Uhr

Börsenanalyse: Sicherheit von Zertifikaten, Emittentenrisiko der Deutschen Bank

Guten Tag, Herr Heibel! Gerne lese ich Ihren wöchentlichen Ticker. Nachdem ich leider mit Aktien in letzter Zeit ziemlich eingefahren bin (darunter auch Ihre Empfehlung Salzgitter, bin dort aber glücklicherweise mit Stop Loss glimpflich davon gekommen), habe ich mein Geld seit ein, zwei Monaten großteils in andere Anlageformen umgeschichtet: Unter anderem Hybridanleihen von VOEST und Wienerberger und Bonus- und Discountzertifikate mit großzügigem Risikopuffer. Zu letzterem nun meine Frage: Glauben Sie, besteht bei Zertifikaten von z.B. Commerzbank oder Deutsche Bank ein reelles Emittentenrisiko? Also die realistische Chance, dass Banken von solchem Kaliber Pleite gehen? Und für den Fall einer tatsächlichen Pleite, würde dann der Staat einspringen und wären in diesem Fall die Zertifikate gesichert? Herzlichen Dank für eine Antwort und beste Grüße, Mario aus Österreich ANTWORT: Wenn Sie mich so fragen: Ja, es gibt ein Emittentenrisiko, selbst bei der Commerzbank und auch bei der Deutschen Bank. Aber ja, ich glaube, der Staat würde einspringen und, wie er es bereits getan hat, würde zumindest die Spareinlagen absichern. Merkel sagte: "Die Spareinlagen sind sicher". Merkel ist in der gleichen Partei wie Blüm, der vor zwanzig Jahren sagte: "Die Renten sind sicher". Auch Blüm hat sich geirrt, und der Staat kann nichts daran ändern. Wir haben eine Finanzkrise, wir haben eine Krise, die heftiger ist, als alles, was wir alle je gesehen haben. Wir haben schon ein bislang als solide geltendes Land, Island, das beinahe bankrott ist. Wir haben schon eine ganze Reihe von Finanzinstituten, deren Geschäfte nur zum Teil gerettet wurden - schauen Sie sich die Lehman-Zertifikate an! - und da kann man dann auch das Schlimmste nicht mehr ausschließen: Der Staat könnte nach der x-ten Rettungsaktion für diverse Banken, Versicherungen, etc. eines Tages nicht mehr in der Lage sein, für "Finanzmarktderivate von Spekulanten", denn nichts anderes sind Zertifikate, gerade zu stehen. Ich gebe zu, wir werden vermutlich andere Sorgen haben, als unser Vermögen zu sichern, wenn es einmal so weit kommen sollte. Aber die Möglichkeit kann ich nicht mehr ausschließen. {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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