Veröffentlicht von Stephan Heibel am 14.10.2008 um 13:22 Uhr

Börsenanalyse: Lieber verkaufen als aussitzen

Hallo Herr Heibel, nach Ihrem heutigen Heibel-Ticker-Plus-Update stellt sich mir die Frage: Wenn Sie - und ich auch - noch weiter stark fallende Kurse erwarten und die Märkte deutlich zurück gehen, wie soll man sich bzgl. langfristigen Fondsanlagen, die ich privat als "Altersvorsorge" angelegt habe verhalten? Konkret geht es um Fonds  986328 Fonds  975774 5-Jahreschart uniEuroAktien Fonds in die ich schon vor einiger Zeit einen Fixbetrag angelegt habe. Beide orientieren sich am MSCI.  Auch die Krise von 2000-2003 hat einer der Fonds schon durchgemacht. Normalerweise sagt man, sollen langfristige Fonds einfach gehalten werden. Mir drängt sich jetzt jedoch die Frage auf, warum ich mir eine zu erwartenden, dramatischen Rückgang und eine jahrelange Erholung anschauen soll und dabei lange ohne Gewinne warten, bis ich den heutigen Kurs wieder erreiche und dann gerade 0 auf 0 bin, wenn ich doch jetzt aussteigen könnte und zu tieferen Kursen im Frühjahr wieder einsteigen? Oder wäre eine bessere Strategie, sich mit Put-Optionsscheinen nach unten abzusichern - wobei dann schon ein größeres Investment in Puts notwendig ist, um evtl. Verluste in den großen Fondsanlagen abzusichern.... Oder bleibt die beste Strategie trotzdem abwarten und sich das Auf und Ab langfristig einfach nur anzuschauen, aber nicht rein und raus aus Fonds zu gehen, da man evtl. den Wiedereinstig verpasst bzw. die Märkte plötzlich doch steigen, statt wie erwartet zu fallen... Gerade aufgrund der Tatsache, dass wir jetzt schon einiges vom letzten Hochpunkt der Fonds entfernt sind... Abschließend bliebt mir noch die Frage, welche konkreten Fonds Sie für ein Langfristinvestment empfehlen können? Man liest immer wieder vom European-Growth-Fund? Ist so etwas besser als meine Scheine? Somit könnte man den Ausstieg jetzt auch zum Umschichten in andere - bessere Fonds nutzen... Vielen Dank für Ihre Meinung zu dem Thema! Freundliche Grüße, Andreas aus Singen ANTWORT: Mit Fonds kenne ich mich nicht aus. Daher kann ich keine Stellungnahme zu den von Ihnen angesprochenen Fonds nehmen. Wenn Sie jedoch mit weiter fallenden Kursen bis zum nächten Frühjahr rechnen, dann würde die Fonds verkaufen. Seien Sie sich eines bewußt: Sie werden nicht die tiefsten Kurse erwischen, um Ihr Geld wieder anzulegen. Doch wenn die Börsen noch kräftig weiter fallen, dann werden Sie ruhig schlafen. Und wenn die Börsen steigen und Sie zu spät einsteigen, dann können Sie den entgangenen Gewinn als kleine Versicherungsprämie gegen das Chaos verbuchen. Und Sie haben noch immer gut geschlafen. Ich finde also vor dem Hintergrund des Chaos an den Weltfinanzmärkten nichts Schlimmes dabei, wenn Sie Ihre Ersparnisse absichern. Einen "besseren" Fonds kenne ich nicht, da ich keine Fonds kenne. Ich stelle aber ein Portfolio zusammen, mit dem Sie hoffentlich in den nächsten Monaten besser fahren.{weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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