In unserer aktuellen Heibel-Ticker Ausgabe bespreche ich unsere Positionierung: Wir haben unser Portfolio bereits für diese Turbulenzen vorbereitet und werden auch in den kommenden Wochen weiter vorsichtig bleiben. Gold, Öl, Cash & Anleihen haben einen vergleichsweise hohen Anteil im Portfolio. Die anderen Aktien sind fundamental extrem günstig.
Mein Szenario ist ja, dass die Inflation "überraschend" wieder ansteigen wird. Entsprechend wird es schwer für die EZB, die versprochene Zinssenkung durchzuführen. In den USA wird bereits über die Möglichkeit einer Zinsanhebung gesprochen.
Letztlich ist es fast schon egal, ob die EZB nun diese eine Zinssenkung durchführen wird, oder nicht. In den kommenden Monaten wird sich jedoch zeigen, dass das Zinsniveau insgesamt viel länger hoch bleiben wird als erwartet. Und das wird die Konjunktur belasten. Auch der Immobilienmarkt hatte sich gut erholt, doch diese Erholung dürfte sich dann nicht fortsetzen.
Auch unser Portfolio hat letzte Woche Federn gelassen. Doch das sind in meinen Augen zum Teil Panik-Reaktionen, die sich im Verlauf der kommenden Wochen wieder auflösen sollten. Dazu zähle ich die folgenden Positionen:
Insbesondere der Bitcoin, der als "Risk-On"-Investment betrachtet wird statt als Absicherung gegen währungspolitische Turbulenzen.
Unsere Gold-Aktie gab letzte Woche um 5% nach, obwohl der Goldpreis neue Allzeithochs erklimmen konnte. Ich habe das Gerücht gehört, das Unternehmen könnte Interesse an einer Übernahme von Freeport McMoRan, dem weltgrößten Kupferproduzenten, haben. Mag sein, dass ein solches Szenario erst einmal den Kurs drückt. Grundsätzlich gehe ich jedoch von einem anhaltend hohen Goldpreis aus und erwarte daher, dass die Aktie dem Goldpreis folgen wird.
Unsere Öl-Aktie ist diese Woche nicht angestiegen, obwohl der US-Ölpreis zwischenzeitlich über 90 USD/Fass gesprungen war. Auf dem US-Gasmarkt sind die Überkapazitäten abgebaut worden, auch der Gaspreis könnte daher bald zu steigen beginnen.
Die Highflyer dürften im Rahmen einer Erholung an den Aktienmärkten schnell wieder zulegen. Die hohen Wachstumsraten erzeugen niedrige Bewertungskennziffern, zudem sind die Tech-Konzerne mit reichlich Cash ausgestattet, also vergleichsweise unabhängig vom Zinsniveau.
Unsere Japan-Aktie haben wir am Freitag reduziert. Mag sein, dass die japanische Hausse erst einmal eine Pause einlegt. Sollte es dort weiter runter gehen, halten wir uns bereits, wieder nachzukaufen.
Unsere Aktien von mittelgroßen Unternehmen aus Deutschland sind in meinen Augen viel zu günstig bewertet. Doch das interessiert in der aktuellen Marktlage niemanden. Sollte die Erholung anhalten, werde ich überlegen, den einen oder alten Zopf abzuschneiden.
Was mich nämlich sehr nachdenklich macht ist, dass ich mein Argument für eine Erholung der Aktien der zweiten Reihe in der zweiten Jahreshälfte inzwischen immer häufiger von anderen höre. Es scheint inzwischen ausgemachte Sache zu sein, dass kleine Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte aufholen. Der Grund dafür ist insbesondere das niedrigere Zinsniveau, auf das gesetzt wird. Doch genau das ist ja nun in Frage gestellt.
Vielleicht bleibt das Zinsniveau länger hoch und vielleicht sind die Finanzierungsbedingungen für Investitionen und Refinanzierungen der kleinen Unternehmen dadurch nachhaltig schlecht, vielleicht ist deren niedrige Bewertung ja dadurch gerechtfertigt?
Bis auf weiteres bleibe ich bei meiner vorsichtigen Haltung, werde unsere Cashposition (aktuell 21%) weiter hoch halten, vielleicht sogar noch weiter ausbauen.
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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