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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 06.11.2024 um 10:32 Uhr

AMD-Aktie unter Druck: Starke Quartalszahlen und KI-Chips im Fokus, doch Erwartungen verfehlt

AMD meldete für das dritten Quartal 2024 solide Geschäftsergebnisse, die von starken Umsätzen im Datenzentrum und im PC-Markt getragen wurden. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18% auf 6,82 Mrd. USD, während der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) um 31% auf 92 Cent anstieg, was die Analystenerwartungen erfüllte. Dennoch sank die Aktie nachbörslich um über 7%, da Investoren ein schnelleres Wachstum im Bereich KI-Chips erwartet hatten. Ich halte die Kursreaktion für einen Reflex, da AMD nicht zu Nvidia aufschließen kann, sondern aufgrund von Kapazitätsengpässen in der Fertigung langsamer wuchs, als es sich einige Analysten aufgrund der überbordenden Nachfrage erhofft hatten.

MI300-Chip: AMD setzt auf Wachstum in der KI-Revolution

Ein zentrales Element der Wachstumsstrategie von AMD ist der MI300-Chip, der in Datenzentren zur Beschleunigung von KI-Anwendungen sowohl für das KI-Training als auch für das KI-Inferencing eingesetzt wird. CEO Lisa Su betont, dass der Markt für KI-Chips bis 2028 jährlich um über 60% auf 500 Mrd. USD wachsen könnte, und rechnet damit, dass AMD neben Branchenführer Nvidia eine solide Marktposition etablieren kann. AMD erhöhte die Umsatzprognose für KI-Chips im laufenden Jahr um 500 Mio. USD auf über 5 Mrd. USD, da die Kapazitätsengpässe langsam abgebaut werden können.

Microsoft und Meta treiben KI-Innovation mit AMD-Chips voran

Große Kunden wie Microsoft und Meta setzen die MI300-Beschleuniger (EPYC-Serverprozessoren) ein, um die bestehende Rechenzentren-Infrastruktur für die anspruchsvollen KI-Modelle aufzurüsten. Der PC-Bereich verzeichnete mit 1,88 Mrd. USD Umsatz einen Anstieg um 29% im Vergleich zum Vorjahr. AMD sieht Wachstumschancen im PC-Markt für 2025 durch den Austausch veralteter Windows-10-Rechner und den Einsatz KI-fähiger PCs.

PC-Sparte glänzt, Gaming schwächelt: AMD mit gemischter Performance

Das Gaming-Segment enttäuschte jedoch mit einem Rückgang von 69% auf 462 Mio. USD, was jedoch nur einen kleinen Teil des Gesamtgeschäfts ausmacht (9%) und daher weniger Bedeutung hat. Die Embedded-Sparte, die durch die Akquisition von Xilinx gestärkt wurde (programmierbare Chips), übertraf die Erwartungen leicht mit 927 Mio. USD Umsatz, obwohl der Markt hier insgesamt rückläufig ist. AMD sieht sich jedoch durch Designgewinne gut positioniert, um langfristig schneller als der Markt zu wachsen.

Attraktive Bewertung: AMD bietet Chancen trotz Konkurrenz durch Nvidia

Für das vierte Quartal erwartet AMD einen Umsatz von 7,5 Mrd. USD, was einem Anstieg von 10% gegenüber dem abgelaufenen Quartal entspricht. Die Bruttomarge soll sich leicht auf 54% verbessern. Die angehobene Umsatzprognose für KI-Chips zeigt das Vertrauen des Unternehmens in die langfristigen Wachstumsaussichten.

Meine Einschätzung: Mit einem EB/EBITDA von 36 bei einem Gewinnwachstum 2025e von 55% ist AMD viel zu günstig bewertet. Nvidia stiehlt AMD die Show, zu Recht. AMD wird sich einen guten zweiten Platz sichern, doch das ist in der Bewertung noch nicht zu sehen.

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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