Veröffentlicht von Stephan Heibel am 05.02.2007 um 07:27 Uhr

Aktien Analysen: Enzon, Fonar und US Doll-Entwicklung

Herr Heibel,
ich freue ich mich einfach, daß es Sie mit eigener Homepage wieder gibt.
...dazu gleich vielleicht einige Anmerkungen, Fragen und Vorschläge:
 
Übersichtlichkeit der Homepage = genial
Habe mir einige Standard-Börsenbriefe angesehen - wie in den guten, alten Zeiten und sogar noch besser.
 
Nun würde mich noch ihre Meinung in Sachen EUR/USD, Fonar und Enzon interessieren:
 
Ich möchte in eine Call-Option auf EUR/USD alsbaldigst investieren. Selbst habe ich mir folgende Voraussetzungen für den Kauf gestellt: Abwarten auf einen Rückgang auf 1,28, bei weiterem Zurückfallen auf einen weiteren charttechnischen Hinweis warten; bei Abprall von der 1,28er-Linie in eine 6-Monats-Calloption mit 1,36 investieren. WO SEHEN SIE die EUR/USD-Verhältnis in 6 bis 12 Monaten?
 
FONR ist zwar mit 38,6 MIO USD Marktkapitalisierung außer Reichweite ihrer Bewertungskriterien, aber vielleicht wissen sie mehr und schreien VERKAUFEN, verkaufen, verkaufen oder ??
 
...und wird es mit ENZN irgendwann mal noch was?
(nach einem riesigen Insidertrade des CEO vor ca. 9-12 Monaten)
 
Mit freundlichen Grüßen, Gerald aus Wien


ANTWORT:

Zu Enzon:

Das Pharmaunternehmen ist bereits hoch verschuldet und hat derzeit kein wirklich wachsendes Geschäft. Kürzlich wurde ein Krebs-Medikament von einer dänischen Firma gekauft, das nun unter Enzon vermarktet werden soll. Diese Meldung hat zum Jahresbeginn zu einem Kurssprung geführt. Ich kann jedoch nicht abschätzen, ob dieses Mittel profitabel vermarktet werden kann. Die anderen Medikamente, Oncaspar, Depocyt, Abelcet und Adagen haben kaum Umsatzzuwächse zu verzeichnen. Gleichzeitig forscht das Unternehmen nach Mitteln, die Patienten helfen, deren Körper transplantierte Organe wie Leber und Niere abstoßen. Allerdings ist dies noch in einem sehr frühen Stadium.
Vor wenigen Monaten hat das Unternehmen ausstehende Unternehmensobligationen im Wert von über 4 Mio. USD vorzeitig zurückgekauft. Warum?
Das Unternehmen wäre höchstens eine Turnaround-Spekulation wert, wenn eine aussichtsreiche Entwicklung in der Pipeline wäre – aber mir fehlen die Informationsquellen um abschätzen zu können, ob die Vorgänge bei Enzon tatsächlich bereits Aussicht auf Erfolg haben. Insiderkäufe machen Mut, aber die Beträge waren nicht so groß.

Zu Fonar:

Magnetresonanz (MRI) finde ich eine tolle Sache – aber es gibt sehr wenige Krankenhäuser und Ärzte, die sich diese Technologie leisten können – zumal auch noch eine spezielle Ausbildung zur ordentlichen Bedienung der Geräte erforderlich ist. Der Bilanz entnehme ich, daß das Unternehmen Probleme hat, die Geräte abzusetzen. Der Umsatz ist in den letzten zwölf Monaten um 23 % eingebrochen. Bei 30 Mio. USD Umsatz wurden 23 Mio. USD Verlust geschrieben.
Die Aktien werden demnächst aus dem Nasdaq genommen, das Unternehmen hat die erforderlichen Qualifikationen nicht mehr erreicht. Ich kann keinerlei Informationen darüber finden, warum der Umsatz eingebrochen ist und warum das Unternehmen von der Nasdaq genommen wird. Daher würde ich nehmen, was ich noch bekommen kann ...

EUR/USD

Beim Wechselkurs bin ich vermutlich der einzige US-Dollar Bulle. Die gesamte Finanzwelt hat sich darauf versteift, über den Termin des Erreichens der 1,36 USD/EUR zu spekulieren. Inzwischen ist der USD aber wieder deutlich fester geworden – und das ganz ohne Grund. Ich erwarte, daß er sich noch weiter festigt, „ohne Grund“. Ich habe im Wesentlichen zwei Argumente: Zum einen gibt es niemanden mehr, der nicht baerish zum US-Dollar steht – und das ist der beste Kontraindikator. Und zum anderen ist der Euro in meinen Augen nicht unbedingt fester – die Argumente für einen schwachen USD treffen also auch auf den Euro zu. Gold wird meiner Erwartung nach steigen.

...

Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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