Hallo Herr Heibel,
ich lese Ihren Newsletter bereits seit iwatch-Zeiten. Vielen Dank für Ihre wertvollen Tipps und die gute Unterhaltung. Im vergangenen Herbst schrieben Sie: "Wenn der Ölpreis unter 60 US-Dollar je Faß Crude Oil durchsackt, dann sollten die folgenden Aktien der Ölkonzerne günstig zu haben sein: Devon, Statoil und Chevron..."
Wie ist jetzt Ihre Einschätzung von Statoil unter Berücksichtigung der Fusion mit Norsk Hydro? Lohnt sich jetzt der Einstieg?
Mit freundlichen Grüßen, Klaus-Peter aus Vreden
ANTWORT:
Vielen Dank für die Erinnerung. Statoil ist in meinen Augen wieder attraktiv geworden. Das KGV ist bei nur noch 10 und das Unternehmen hatte in den vergangenen Monaten diverse Produktionsprobleme - nicht nur im Gold von Mexiko, wo nun eine Erhöhung der Ausfallwahrscheinlichkeit vorgenommen wurde (600 Mio. Euro), sondern auch in Venezuela, wo der Diktator Chavez alle Ölförderanlagen zum 1. Mai verstaatlichen wird.
Neben diesen beiden Problemen war der Ölpreis in den vergangenen Monaten rückläufig, die Gewinne von Statoil haben sich daher nicht verändert. Nun steigt der Ölpreis wieder und die Damoklesschwerter Venezuela, Golf von Mexiko sowie fallender Ölpreis sind niedergegangen. Ein Ende der Hiobsbotschaften ist bereits der erste Schritt in eine bessere Zukunft und dies sollte schon bald wieder zu steigenden Aktienkursen führen.
Zum Bewertungsniveau: Ein KGV von 10 entspricht dem Branchendurchschnitt, ich halte jedoch Statoil mit seiner stabilen norwegischen Regierung im Rücken für einen Bluechip unter den Ölkonzernen. Daher sollte das Bewertungsniveau in meinen Augen höher sein, als beim Durchschnitt. Darüber hinaus werden steigende Ölpreise schon bald wieder für steigende Gewinne sorgen, was dem Aktienkurs weitere Phantasie geben könnte.
Unter 20,50 Euro ist Statoil in meinen Augen ein Kauf. Ziel ist bei 25 Euro bis Anfang 2008.
Devon Energy
Während Statoil mit mehreren Rückschlägen den Rückhalt seiner Regierung genießt hat Devon Energy keine so komfortable Wettbewerbssituation. Dafür ist Devon das Unternehmen, daß im Gold von Mexiko vor wenigen Monaten das größte Tiefseevorkommen entdeckt hat, das bislang dort gefunden wurde. Damit ist Devon eines der wenigen Unternehmen, die steigende Ölreserven vorweisen können. BP und Exxon weisen steigende oder gleichbleibende Ölreserven vor indem sie die Ergiebigkeit von den Teersanden im Westen Kanadas umdefinieren - Devon jedoch hat wirklich neue Ölvorkommen entdeckt und hat darüber hinaus das Know-how, weitere zu finden.
Damit ist Devon für mich eines der Ölunternehmen, das langfristig gute Aussichten hat. Vor dem Hintergrund des nun wieder ansteigenden Ölpreises ist also auch Devon ein Kauf für mich.
Ich werde weiterhin ein Auge auf die beiden Werte haben und zu gegebener Zeit in meinem Börsenbrief Heibel-Ticker darauf aufmerksam machen.
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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