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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 02.11.2020 um 11:43 Uhr

Börsen Sentiment Umfrage: Sippenhaft für Deutschland - zu Unrecht

Die aktuelle Sentimentauswertung in Kapitel 03 wirft einige Fragen auf, die nur durch einen Blick über den Tellerrand beantwortet werden können.

Um 9% ist der DAX in der abgelaufenen Woche eingebrochen. Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns sowie die Ungewissheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen haben letztlich doch noch ihren Zoll erhoben. Seit Wochen leiten wir aus der Sentimentanalyse ab, dass negative Entwicklungen nicht ausreichend an der Börse Berücksichtigung fanden. Diese Versäumnis wurde nun nachgeholt.

War's das? Oder ist das erst der Anfang eines Crashs, wie wir ihn im Frühjahr bereits erlebt haben? Schauen wir uns die Sentimentdaten näher an, um dies zu beantworten. Details zu den Ergebnissen finden Sie in Kapitel 03.

Meine Interpretation der Sentimentdaten

Epizentrum des aktuellen Ausverkaufs ist Europa. In den USA macht man das dann mit, weil dort ein Ausverkauf überfällig ist. Außerdem herrscht dort Verunsicherung über den Wahlausgang: Nicht darüber, wer gewinnen wird, denn das ist inzwischen für die Wallstreet egal. Sondern darüber, ob es ein schmutziges Nachspiel gibt. Wird der unterlegene Kandidat seine Niederlage anerkennen, oder gibt es ein juristisches Nachspiel?

Wenn ich mir die Stimmungslage der heimischen Anleger anschaue, dann kann ich da wenig Panik erkennen. Im Gegenteil, Privatanleger greifen beherzt zu und die Profis scheinen bereits so stark investiert gewesen zu sein, dass sie von der Intensität des Ausverkaufs auf dem falschen Fuß erwischt wurden und nun heftig Put-Absicherungen kaufen.

Wer also verkauft? Den Hintergrund dazu finden Sie ebenfalls in Kapitel 03.

Dieses Mal ist Europa wesentlich besser auf Corona vorbereitet: Die EZB hat weitere Hilfen angekündigt. Der Wirtschaftsraum Asiens, der insbesondere für Deutschland wichtig ist, funktioniert und kann sowohl seine Zulieferverpflichtungen als auch seine Nachfrage nach unseren Maschinen aufrecht erhalten. Nationale Hilfen und Überbrückungskredite werden dieses Mal wesentlich gezielter ausgegeben.

Brauchen wir also Panik, um einen Boden zu bilden? Nein, brauchen wir nicht. Und wenn, dann können wir uns das Verhalten der Profis nochmals anschauen: Nie zuvor wurden in so kurzer Zeit so viele Put-Absicherungen gekauft. Na, wenn das kein Hauch von Panik ist. Bei gleichzeitig großer Investitionsbereitschaft sieht das Stimmungsbild für den DAX diese Woche wesentlich konstruktiver aus als noch vor einer Woche.

Weiter zum vollständigen Kapitel 03 https://heibel-ticker.de/heibel_tickers/1806#ch03

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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