Veröffentlicht von Stephan Heibel am 27.03.2008 um 08:38 Uhr

Börsenanalyse: Das Ende des US-Dollar, Goldpreisdeckung der Währungen

Lieber Herr Heibel, ich weiß, Sie sind momentan sicherlich etwas niedergeschlagen wegen Ihrer "geplatzten" Empfehlung. Aber dieses Risiko hat man nun mal in der Finanzdienstleistungsbranche, zu der Sie ja m.E. auch gehören. Auch ich musste diese Erfahrung bereits sehr schmerzhaft machen, als meine 1998 angebotenen Medienfonds in die Hose gingen. Deshalb und weil wir uns auch schon so lange kennen, bitte ich Sie hiermit höflich, mir die Frage zu beantworten: "Besteht nicht die Gefahr, dass wir, bzw. die USA, in absehbarer Zeit auf eine komplette Geldentwertung, bzw. eine neue Währung zusteuern?"   Ich weiß, dass dies konträr zu Ihrer im Heibel-Ticker geäußerten Meinung steht, bitte Sie aber dennoch, sich einmal ernsthaft mit diesem Gedanken zu beschäftigen, nachdem Sie die Anlage von Mack & Weise gelesen haben. Vorab bereits vielen Dank! Aus dem sonnigen Mannheim grüßt herzlich Ihr Containermann Peter ANTWORT: Der Euro ist an den US-Dollar geknüpft, denn auch Europäer kaufen beispielsweise Öl gegen US-Dollar. Eine Entwertung des US-Dollar zieht meiner Ansicht nach eine Entwertung des Euros nach sich. Sie fragen mich also, ob wir demnächst ein neues Währungssystem bekommen könnten. Nun, "demnächst" ist ein dehnbarer Begriff: Märkte können länger irrational bleiben, als wir solvent. Es kann sich also noch viele Jahre hinziehen, bis der US-Dollar vollständig kollabiert. Und was wird die Alternative: Eine neue globale Währung? Oder eine andere Definition der bestehenden Währungen (bspw. Goldbindung)? Beides ist möglich. Meine Antworten müssen so schwammig bleiben, weil ich weder Termin noch Definition einer neuen Währung kenne und weil ich unserem System zutraue, die Schieflage länger zu tragen, als wir dies für möglich halten. Aus dieser Haltung dürfen Sie bitte nicht ableiten, dass ich ein Scheitern des US-Dollars ausschließe - aber ich glaube nicht an die Panikmache, die in diesen Tagen häufig zu lesen ist. Noch haben Bernanke und Bush alle Fäden in der Hand, ein Chaos wird nicht ausbrechen. Daher: Ein bisschen physisches Gold als Notgroschen kann nicht schaden. Und wenn Sie stets Rückschläge und Korrekturen im Goldpreis zum weiteren Ausbau Ihrer Goldrücklage nutzen, dann schadet das bestimmt auch nicht. Mit dem Rest Ihres Geldes sollte sich jedoch an den Finanzmärkten mit Aktien und anderen Papieren gut verdienen lassen. {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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