Veröffentlicht von Stephan Heibel am 02.03.2007 um 08:00 Uhr

Börsenanalyse: „Der Crash kommt“

Sehr geehrter Herr Heibel,

Sie sind in meinem Kapitalanlegerdasein eine bekannte und geschätzte Größe - erst iwatch-free, dann Abo, dann die Mitteilung Ihres Ausstieges w/Krankheit, dann der Genuss eines 2 monatigen Probe-Bezuges Ihres neuen Börsendienstes Heibel-Ticker. In der Tat heben Sie sich wohltuend von dem "Mainstream" der üblichen Publikationen ab - bitte behalten Sie sich Ihren kritischen Sachverstand. Gestatten Sie mir eine Frage, die mich neuerdings doch sehr beschäftigt. Sicher haben auch Sie Bücher gelesen wie "Der Crash kommt" von Max Otte oder ähnlich gelagerte Literatur. Viele der dargelegten Zusammenhänge klingen durchaus plausibel - haben Sie zu diesen Darlegungen eine Meinung ?

Im voraus vielen Dank für eine Antwort.

Mit freundlichen Grüßen, Carsten aus Rostock


ANTWORT:

Natürlich habe ich zu solchen Crash-Propheten eine Meinung: Es wird eine bestehende Entwicklung, ein Trend in die Zukunft projiziert. Es gibt viele Dinge die, wenn sie sich nur in eine Richtung weiterentwickeln, zu einer Katastrophe führen. Aber der Mensch ist erfinderisch und flexibel. Der Crash des US-Dollars beispielsweise ist laut Crash-Propheten schon seit Jahren überfällig. Niemand hat damit gerechnet, daß plötzlich die Chinesen über Milliardenbeträge verfügen (inzwischen sogar eine Billionen USD) und diese konsequent in US-Dollar anlegen. Was passiert, wenn sie damit aufhören? Nun, das werden sie nicht, denn sie würden damit ihre eigenen Ersparnisse vernichten.

"...aber es würde doch schon ein leichter Richtungswechsel der Chinesen reichen?..." Mit meinen 38 Jahren fühle ich mich zwar noch nicht weise, aber alt genug um gesehen zu haben, daß immer wieder neue Überraschungen auftreten.

Sichern Sie sich gegen die schrittweise Geldentwertung ab, indem Sie einen Anteil (10 %?) in Goldmünzen und Goldbarren anlegen und nochmals soviel in Goldminenaktien, Zertifikate auf Gold & Silber usw. Ich kann nicht ausschließen, daß es irgendwann zu einer Währungskrise kommt. Aber den Zeitpunkt kann niemand vorhersagen, schon gar nicht Prof. Otte aus Köln. Niemand hat jemals Geld verdient, indem er unter Panik handelte. Lassen Sie sich nicht von dieser Panik anstecken, sondern vertrauen Sie in die Kreativität der Menschen. Sichern Sie sich aber auch gleichzeitig ein wenig ab, wie oben beschrieben.

Wenn Sie heute voll auf die Panik-Schiene einsteigen, dann könnte Ihnen eine Rohstoffhausse entgehen, die meiner Einschätzung nach noch mindestens weitere sechs Jahre anhalten wird. An der Börse werden Aktien von Rohstoffkonzernen eine Verzehnfachung erfahren, und Sie werden sich ärgern, wenn Sie all Ihr Vermögen ausschließlich in Goldbarren oder in eine Immobilie gelegt haben.

Vielen Dank für Ihre netten Worte zu meinem Börsenbrief Heibel-Ticker.

...

Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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