Veröffentlicht von Stephan Heibel am 08.02.2007 um 12:28 Uhr

Börsenanalyse: O.E. Zertifikat auf Zinsen Neuseeland, WKN ABN2AG

geehrter Herr Heibel,
 
zunächst einmal wünsche ich Ihnen ein gutes Neues Jahr !
 
Ich hoffe, Sie konnten die Feiertage nutzen, um mal ein wenig vom Börsenstress auszuspannen....;-)
 
Vielleicht erinnern Sie sich noch an eine Empfehlung, die Sie in Ihren "Wahrer Wohlstand"- Zeiten abgegeben haben (seit dem lese ich nämlich - als treuer Leser - sehr gerne Ihre Empfehlungen, etc.).

Es war obiges Zertifikat, das Ihr Nachfolger dann nach kurzer Zeit zum Verkauf empfohlen hatte....
 
Ich war in diesem Moment mit dieser Position ca. 20 % "im Minus" und habe mir gedacht:
 
1. Jetzt verkaufen ? - Nie ! (wer verkauft schon gerne mit Verlust....)
2. Hr. Heibel wird sich bei dieser Empfehlung sicher etwas gedacht haben.....
 
Inzwischen bin ich mit der Position im Bereich " + / -  0,00 " (derzeit OHNE Stopp-/Loss- Limit !!) und hätte gerne von Ihnen gewußt, ob ich das Zertifikat weiter halten (ggf. mit S./L- Limit), oder es besser verkaufen sollte (mit leichtem Verlust u.a w/ Bankspesen), weil die Aussichten in nächster Zeit nicht mehr so gut sind bzw. warum auch immer.
 
 
Vielen Dank im voraus für Ihre Bemühungen und Ihr Verständnis für mein Schreiben.


Antwort:

Vielen Dank für Ihr freundliches Schreiben.
 
Ich hatte für die Währung Neuseelands, den NZD einen langfristigen Aufwärtstrend aufgrund der Rohstoffhausse erwartet. Der Einbruch hat mich überrascht. Inzwischen habe ich festgestellt, daß die NZ-Wirtschaft, bei allem Autarkiebestreben, dennoch sehr abhängig ist vom Import. NZ produziert ein Leistungsbilanzdefizit und finanziert dies mit immer höheren Krediten.
 
Ich würde die Bedeutung dieser Wirtschaftsentwicklung eigentlich hinter den Rohstoffen anstellen und würde aufgrund der mehrjährigen Rohstoffhausse erwarten, daß der NZD die hohen Rohstoffpreise nutzen kann, um die eigene Wirtschaft zu sanieren. Aber selbst mit den hohen Rohstoffpreisen vom Mai vergangenen Jahres war das nicht gelungen. Da ist also mehr faul, als ich dachte.

 
EUR/NZD



Wenn Sie sich aber die heftige Aufwärtsbewegung des Euros gegenüber dem NZD von Anfang 2006 bis Mitte 2006 anschauen, dann läßt dies vermuten, daß der Aufwärtstrend des NZD nachhaltig gebrochen ist. Die Erholung des NZD würde ich nur als Gegenreaktion bezeichnen, die schon bald auslaufen sollte. Ich erinnere mich, daß damals institutionelle Anleger aus den Neuseelandanleihen geflüchtet sind.
 
Einer der Hauptbestandteile einer Währungsanleihe ist die Wechselkursentwicklung. Und beim NZD läuft diese gegen uns. Ich schlage daher vor, daß Sie die Position verkaufen und sich freuen, mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. In den nächsten Ausgaben werde ich andere Anleihen unter die Lupe nehmen, ich hoffe, da ist dann ein besserer Ersatz für Sie dabei.

...

Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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