Veröffentlicht von Stephan Heibel am 20.03.2009 um 12:05 Uhr

Börsenanalyse: Technologiekrise durch veraltete Verbrennungsmotoren, hin zu Elektroantrieb

Viele schreiben, wir hätten keine Wirtschaftskrise, sondern eine Krise der Finanzsysteme. Dem stimme ich so erst mal zu. Ich denke allerdings, dass diese Finanzkrise das eigentliche Problem erst richtig offen gelegt hat. Wir haben eineTechnologiekrise! Ich möchte das jetzt hier nicht auswalzen, es würden Seiten zusammenkommen. Ich möchte nur anregen, in diese Richtung zu denken. Nehmen wir die Autoindustie. Es ist DIE Schlüsselindustrie in Deutschland gewesen. Es heißt, 1,2 Mio Arbeitsplätze hängen daran. OK. Obwohl seit mindestens einem Jahrzehnt immer wieder das Konzept der individuellen Mobilität mit Verbrennungsmaschinen kritisch zur Diskussion gestellt worden ist, hat sich in Deutschland überhaupt nichts bewegt, obwohl der eingesetzte "Sprit" nur zu 25% (Benziner) bzw. ca. 33% (Diesel) in Nutzenergie - sprich Transport umgestzt wird, die Abgase trotz aller sogenannten Innovationen weiterhin die Welt belasten. Wahnsinn ist, dass es schon mal vor 100 Jahren eine Konkurrenz zwischen E- Antrieb und Verbrennungsmaschine gab. Wie es ausggangen ist, wissen wir. Nun wissen wir schon länger, wenn wir realistisch sind, dass die Stunde des Verbrennungsmotors im Auto gezählt ist. Aber, gibt es einen deutschen Autobauer, der eine wirkliche Alternative anbietet? Sind Sie schon mal in einem Elektoauto gefahren und haben dessen Fahrkultur gespührt? Ich möchte möglichst bald keinen dieser Diesel- oder Benzin-Stinker und Grummler mehr fahren müssen. Der Elektroantrieb ist einfach genial! Leise, ohne direkte Abgase, lässiges Beschleunigen und Bremsen und das alles mit einem Wirkungsgrad von mehr als 85% auch unter Berücksichtigung der Speicherverluste. Und wenn die Elektrizität mit regenerativen Energietechniken hergestellt wird, ist das alles sehr viel verträglicher, als das, was wir bisher hatten und was uns die Autoindustrie durch weitere sogenannte Innovationen an der bisherigen Technik verspricht. Die neueste Shell-Studie zur Mobilität prognostiziert für die kommenden Jahrzehnte zwar nur ca 15% Elektrofahrzeuge - aber immerhin. Diese Prognosen der Etablierten sind immer sehr restriktiv und können ohne Frage noch oben korrigiert werden. An diesem Punkt wird sich die Finanzkrise als Wirtschaftskrise auf Grund einer Technologiekrise äußern. Beispiel Regenerative Energien: Ich habe 1976 das Gebiet der erneuerbaren Energieformen Wind, Sonne, Biomasse mit einigen Kollegen begonnen zu beackern. Wir haben uns hingestellt und gesagt, dass dies die Zukunft sein wird, weil sie es sein muß. Wir wurden 10 Jahre lang ausgelacht. Heute sehe ich mit Genugtuung auf diese Szene. Unsere damaligen Studenten und Diplomanden sitzen heute in Leitungspositionen in den entsprechenden Industriefirmen. 14% der Elektrizität wird durch RE erzeugt, es sind hunderttausende von Arbeitsplätzen geschaffen worden und es ist sicher, dass wir im Jhr 2020 50% der Elektrizität regenerativ erzeugen werden und ca. 800 000 Menschen auf diesem Gebiet ihr Einkommen haben werden. Kurz noch zurück zum Auto. Die Menschen haben möglicherweise aus dieser Finanzkrise eine Erkenntnis dahingehend gewonnen, dass es eine Technologiekrise insbesondere in Richtung der individuellen Mobilität ist. Man wird keine dicken Daimler, BMW usw. mehr kaufen - Autofahren wird rationaler als Transport von Personen und Gütern erkannt werden. Und das kann in Deutschland vorrübergehnd richtig krasse wirtschaftliche Folgen haben. Peter aus Berlin {weiter[40|9]}

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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