Hallo Herr Heibel,
nachdem ich vor einiger Zeit kritisiert habe, dass Sie bei Einzelempfehlungen des öfteren daneben lagen, muss ich Ihnen nun Lob zollen. In letzter Zeit behielten Sie meistens Recht. Letzte Woche haben Sie die kurzfristige Kurserholung der Deutschen Bank (bis 40 Euro) sogar exakt vorausgesagt.
Nach meinem Pech in der Vergangenheit und dem bezahlten Lehrgeld war ich nahe dran, die Flinte ins Korn zu werfen und mich völlig von der Börse abzuwenden. Sie haben mich jedoch mit Ihrer Antwort ermutigt und so kam ich zu dem Schluss, dass es schade wäre, die zum Teil teuer "erkauften" Erfahrungen nicht zu nutzen. Seither prüfe ich die Empfehlungen sorgfältig und befolge nur die, von denen ich auch selbst zu 100 % überzeugt bin und setze dabei lediglich "überschaubare" Beträge. Wenn ich einmal mit dem Kauflimit zu knausrig war und deshalb nicht zum Zug kam, trauere ich nicht der verpassten Chance nach, sondern warte auf die nächste Gelegenheit, die bestimmt kommen wird. Seither habe ich nur noch erfolgreiche Geschäfte getätigt und konnte so einen Teil der in der Vergangenheit erlittenen Verluste abbauen. Wie es aussieht, werde ich Ihnen noch längere Zeit als zufriedener Kunde erhalten bleiben.
Abschließend habe ich noch eine Frage zum Kauf von physischem Gold. Sie empfehlen den Kauf von Goldmünzen. Ich habe mir von der "MDM Münzhandelsgesellschaft mbh Deutsche Münze" den Deutschen Gold Euro 2008 zur Ansicht zusenden lassen. Der Goldwert der Münze (999,9 Au, Goldgehalt 15,55 Gramm = 1/2 Unze) beträgt max. 350 Euro, der Erstausgabepreis incl. Versand beträgt 465 Euro. Dies bedeutet einen kräftigen Aufschlag, der erst einmal verdient werden muss. Wenn dies bei allen Goldmünzen der Fall ist, lohnt sich diese Form der Goldanlage dann überhaupt?
Mit freundlichen Grüßen, Edwin aus Schwäbisch Hall
ANTWORT:
Besten Dank für Ihr freundliches Schreiben. Ich hoffe, dass Sie auch am heutigen Crash-Tag Ihre Gewinne nicht vollends wieder abgeben mussten :-(
Man unterscheidet zwischen "Anlegermünzen" und "Sammlermünzen". Der südafrikanische Krügerrand beispielsweise, der American Eagle, der australische Panda, die Wiener Philharmoniker etc. sind Anlegermünzen, deren Wert und Preis sich ausschließlich nach dem Goldgehalt richtet. Der Preisaufschlag zum Goldkurs bei diesen Münzen beträgt 1% oder weniger.
Bei Sammlermünzen bauen Sammler darauf, dass Menschen mit ausgeprägter Sammlerleidenschaft einmal wesentlich mehr für diese Münzen ausgeben, als sie vom Goldpreis her wert ist. Diese Münzen sollen also einen "Sammlerpreis" haben. Doch wenn es keinen Sammler gibt, der diesen Preis zu zahlen bereit ist, dann bekommen Sie allerhöchstens den Goldwert für diese Münze. Und wenn es wirklich so weit kommen sollte, dass wir an unsere Goldreserven müssen, dann werden Sie sicher keine Sammler mehr finden.
Ich halte diesen Aufpreis also für viel zu groß. Versuchen Sie lieber gängige Goldmünzen mit geringem Aufpreis zu erstehen.{weiter[40|9]}
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