Sehr geehrter Herr Heibel In der kommenden Woche gehen ja die Jost Werke AG, Neu Isenburg an die Börse. Wäre dies eine interessante Investition? Die Produkte sind spannend und natürlich ist der Absatz auch konjunkturabhängig. Aber insgesamt denke ich, dass der LKW Bestand in der Welt tendenziell eher zunehmen wird. Ausserdem ist sicherheitsrelevante Technik im Fahrzeugbau immer gefordert und gebraucht. Was meinen Sie – Sollte man dabei sein oder erst mal abwarten wie sich der Kurs entwickelt. Ich möchte nicht in 6 Monaten zu € 50.—oder so kaufen müssen. Aber es könnte natürlich auch sein, dass der Kurs taucht. Ihre Einschätzung interessiert mich. Jutta aus Basel ANTWORT: Jost erwirtschaftet 2017 etwa 720 Mio. Euro und wird, wenn alles im Sinne der IPO-Planer läuft, mit 472 Mio. EUR an der Börse bewertet. Das ist ein günstiges Bewertungsniveau, wenn man sich vor Augen hält, dass ein Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1 als fair gilt. Hier liegt das KUV bei 0,65. Die Automobilbranche befindet sich aber im Umbruch, unsere Autobauer haben ein KUV von 0,5, sind also noch günstiger bewertet. Ich warne seit einiger Zeit vor Autoaktien. Zulieferer wie Jost dürften es, wenn ich Recht habe, zumindest schwer haben. Wenn ich mir Zulieferer der Autobranche anschaue, dann die, die sich mit autonomem Fahren beschäftigen. Vor diesem Hintergrund finde ich Jost jetzt nicht gerade verlockend.
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