Die führenden Tech-Giganten investieren massiv in kleine, modulare Atomreaktoren, um den enormen Strombedarf ihrer KI-Rechenzentren zu decken. Amazon, Microsoft, Alphabet und Oracle setzen auf Atomenergie, um ihre Kapazitäten auszubauen und in die Zukunft zu investieren. Während in den USA bereits Milliarden in die Atomkraft fließen, bleibt Deutschland vorerst auf Wind- und Solarenergie fokussiert. Doch ist das der wirtschaftlich sinnvollste Weg? Während Solaraktien an Wert verlieren, scheint die Zukunft der Energieversorgung eine klare Richtung einzuschlagen: Atomkraft – günstig, sauber und sicher.
Was denken Sie? Werden wir uns von Solarenergie als Hauptenergiequelle verabschieden müssen?
Amazon gehört mit der Amazon-Cloud AWS zu den größten Anbietern von KI-Rechenzentren. Der massive Ausbau der Kapazitäten muss CO2-frei erfolgen, daher setzt das Unternehmen auf kleine, modulare Atomreaktoren und investiert 500 Mio. USD in das Unternehmen X-Energy, das diese Reaktoren entwickelt.
Microsoft stellt die Infrastruktur für ChatGPT von OpenAI zur Verfügung. Vor vier Wochen gab das Unternehmen bekannt, 1,6 Mrd. USD in die Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania zu investieren. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Ältere unter Ihnen noch daran: 1979 gab es einen Reaktorunfall in diesem Atomkraftwerk, bei dem einer der beiden Atomreaktoren die halbe Anlage zum Schmelzen brachte. Es ist der Atomunfall, der in den USA die Atomkraftgegner begründete. Sechs Jahre später wurde der verbliebene zweite Reaktor wieder in Betrieb genommen und bis 2019 betrieben.
Alphabet schloss vorgestern einen Vertrag mit der US-Firma Kairos Power (hat nichts mit der Stadt Kairo zu tun) ab, mit dem die Versorgung der KI-Rechenzentren mit Strom durch kleine, modulare Reaktoren sichergestellt werden soll.
Oracle hat die Genehmigung für den Bau von drei Atomkraftwerken, die für die Versorgung von KI-Rechenzentren genutzt werden sollen.
Goldman Sachs schätzt übrigens den Stromverbrauch von Rechenzentren im Jahr 2030 auf das Dreifache von heute. 200% Wachstum in nur fünf Jahren.
In Deutschland wächst die Erkenntnis, dass Wasserstoff auf absehbare Zeit (= mind. 5 Jahre) zu teuer sein wird, um eine nennenswerte Rolle bei der Energieversorgung in Deutschland zu spielen, von grünem Wasserstoff ganz zu schweigen. Fossile Energieträger sind schmutzig, Atomenergie ist gefährlich, es bleibt also Wind und Sonne.
Doch der Traum der Deutschen, mit deutscher Solartechnik die Welt zu elektrisieren, löst sich in diesen Tagen endgültig auf. Die Entscheidung ist in den USA gefallen. Nicht in der Politik, sondern in der Wirtschaft, konkret in der Chefetage der Tech-Giganten, die in diesen Tagen die Stromversorgung der kommenden Dekade organisieren. Und die Entscheidung scheint zugunsten der Atomenergie gefallen zu sein: Günstig, sauber und sicher.
Wir haben eine Solaraktie im Heibel-Ticker Portfolio. Deren Kurs fällt parallel zu so ziemlich allen anderen Solaraktien seit Monaten kontinuierlich von einem Tief zum nächsten. Vielleicht müssen wir uns von der romantischen Idee, damit die Welt zu elektrisieren, zumindest für die kommenden 10 Jahre verabschieden und wirtschaftlich sinnvollere Alternativen suchen.
Werde ich mit einer solchen Aussage zum Klimagegner? Ich hoffe nicht, denn das würde meiner Einstellung nicht gerecht. Ich bin durchaus bereit, wirtschaftlich unrentable Wege einzuschlagen, wenn der Kreativität und Innovation Raum gelassen wird. Doch eine Direktive mit Details zur Ergebniserreichung, wie es derzeit in Deutschland Usus ist, halte ich für kontraproduktiv, wie wir in diesen Tagen sehen.
Übrigens: Die erfolgreichste Aktie aus der deutschen DAX-Familie (DAX, MDAX & SDAX) ist derzeit mit Abstand Siemens Energy mit +200% seit Jahresbeginn. Das Unternehmen hat sich der CO2-Reduktion verschrieben und bietet so ziemlich alles an, was es in der Energiebranche gibt ... , nur von Windkraft und Solar kann ich bei Siemens Energy wenig finden.
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Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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