Meta erzielte im dritten Quartal 2024 ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum, das die Erwartungen der Analysten übertraf. Der Umsatz stieg um knapp 19% auf 40,59 Mrd. USD, während der Gewinn je Aktie auf 6,03 USD anstieg, weit über den prognostizierten 4,25 USD. Trotz dieser positiven Entwicklung sank die Aktie nachbörslich um 3%, was auf eine leicht unter den Erwartungen liegende tägliche Nutzerzahl und eine Erhöhung der beabsichtigten Investitionen in den Ausbau der KI-Infrastruktur (=Nvidia-GPUs) zurückzuführen ist. Für das vierte Quartal prognostiziert Meta einen Umsatz von 45 bis 48 Mrd. USD.
Ein zentraler Wachstumsbereich für Meta sind Apps (Facebook, Instagram, Threads, Messenger und WhatsApp), die trotz der verfehlten Nutzerprognose um fast 5% auf 3,29 Mrd. aktive Nutzer wuchs. Zugleich stieg der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer um über 12% auf 12,29 USD.
Meta’s Reality Labs, der Bereich für Virtual und Augmented Reality, verzeichnete weiterhin Verluste, die jedoch geringer als erwartet ausfielen. Reality Labs verlor im dritten Quartal 4,4 Mrd. USD, wobei die Quest-Headsets und die Ray-Ban AR-Brillen die zentralen Treiber sind. CEO Mark Zuckerberg löste vor kurzem auf der Meta Connect-Konferenz mit der Präsentation einer neuen Ray-Ban AR-Brille Begeisterung aus. Der operative Cashflow lag deutlich über den Erwartungen, ebenso wie die freien Mittel, die teils durch verschobene Investitionen (=nicht ausreichend Nvidia-BPUs verfügbar) begünstigt wurden.
WhatsApp verzeichnete im dritten Quartal ein starkes Wachstum, besonders in den USA. Und Threads, Meta´s Pendant zu X (ehemals Twitter), erfreut sich wachsender Nutzerzahlen. Zudem berichtete Zuckerberg über Fortschritte bei Meta AI, einer KI-Plattform mit über 500 Mio. monatlichen Nutzern. Die KI-gestützten Feed- und Videoempfehlungen führten zu einer erhöhten Nutzungsdauer auf Facebook und Instagram. Meta’s generative KI hilft Unternehmen bei der Anzeigenoptimierung, wobei der durchschnittliche Anzeigenpreis um 11% und die Impressionen um 7% stiegen.
Eines wird bei Meta oft übersehen: Bereits seit 2014 forscht Meta intensiv im Bereich der KI und entwickelte ein eigenes Open Source LLM (Large Language Modell) namens Llama. Diese KI hilft bereits bei der Auslieferung von "passenden" Beiträge auf allen Plattformen, sei es Facebook, Threads oder Instagram. Außerdem unterstützt die KI bei der Erstellung und Platzierung von Anzeigen. Bis Ende des Jahres wird Meta die Möglichkeit anbieten, Videos vollständig durch eine KI erstellen zu lassen, um Werbebotschaften besser zu transportieren. Analysten halten es für möglich, dass Meta der führende Anbieter von KI-Videos werden kann.
Sie und ich, liebe Leser, die wir schon lange im Berufsleben sind und uns immun gegenüber der Verlockung von TikTok und Instagram halten, blicken neugierig auf ChatGPT und Copilot. Doch neben der Berufswelt gibt es noch die Jugend, die sich mit Instagram und TikTok die Zeit vertreibt. In diesem Universum ist Meta die unangefochtene Nummer 1, wenn es um KI geht. Nur so sind die exorbitanten Umsatz- und Gewinnsprünge von Meta zu erklären.
Meine Einschätzung: Für erwartete 13% Gewinnwachstum im Jahr 2026 ist das EV/EBITDA von 16 in meinen Augen viel zu günstig.
Mehr Zusammenfassungen von Quartalszahlen zu Alphabet, AMD, Microsoft, Eli Lilly, Samsung, Linde und Amazon gibt es unter https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2244#ch6
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