Die aktuelle Analyse der Anlegerstimmung ist wie gewohnt ausführlich. Das Fazit vorab: Nach oben gibt es meiner Einschätzung nach derzeit einen Deckel, nach unten hingegen sieht es gefährlich aus.
Es bleibt dabei: Der DAX hält sich auf hohem Niveau, die Fortsetzung der Rallye lässt dennoch auf sich warten. In der abgelaufenen Woche gab der DAX 0,8% auf 15.544 Punkte ab, notiert also weniger als 2% entfernt vom Allzeithoch.
Kurzfristig betrachtet könnte man seit dem Ausverkauf vor 10 Tagen schon wieder einen Aufwärtstrend im DAX erkennen. Doch übergeordnet läuft der DAX seit über zwei Monaten in einer Seitwärtsspanne zwischen 15.100 und 15.800 Punkten.
Die Besten trifft es zuletzt, sagt man an der Börse: Am Freitag wurden Amazon (-8%), Paypal (-3%) und Rohstofftitel wie Rio Tinto (-3%) und Vale (-8%) ausverkauft. Genau diese Titel haben uns in den vergangenen Monaten auf neue Allzeithochs geführt, doch nun gerieten auch sie unter Druck.
Nähert sich die Sommer-Konsolidierung damit ihrem Ende, oder ziehen diese Titel nun weitere Aktien mit in den Abgrund? Es wird spannend in den kommenden Tagen, denn gerade die Highflyer der vergangenen Monate befinden sich überwiegend im Besitz von jungen Spekulanten, die erst seit kurzem an der Börse aktiv sind. Gerade diese Anleger verlieren erfahrungsgemäß schnell mal die Nerven, wenn's nicht rund läuft. Die Gefahr eines sich ausweitenden Ausverkaufs besteht also aus dieser Sicht wirklich.
Aus Sentiment-Sicht besteht derzeit kein besonders großes Ungleichgewicht, das aufgelöst werden müsste. Allerdings sind die Long-Positionen unserer grundsätzlich optimistisch gestimmten Anleger schon viele Wochen alt und konnten bislang noch nicht die gewünschten Kursgewinne liefern. Gleichzeitig ist die Absicherung gegen fallende Kurse derzeit nicht sehr stark verbreitet.
Steigende Kurse würden demzufolge zu einem Zurücklehnen der bereits long positionierten Anleger führen: "Siehste, wußt' ich's doch" wäre die Reaktion, die jedoch nicht zu Folgekäufen führt. Im Gegenteil, eine ansetzende Rallye würde früh auslaufen, wenn es keinen fundamentalen Grund gibt, der die Rahmenbedingungen grundlegend ändert.
Fallende Kurse würden jedoch zunehmend zu Unmut und letztlich auch zu Angst und Panik führen, denn viele Anleger würden mit ihren Long-Positionen ins Minus rutschen.
Details zum Zinsniveau des Bund-Future, Öl, Gold und Bitcoin sowie die Auswertung der folgenden Faktoren finden Sie im Kapitel 03 meiner aktuellen Börsenbrief Ausgabe 21/30 unter https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1891#ch03
• Stimmung der Anleger
• Verunsicherung / Selbstzufriedenheit
• Zukunftserwartung der Anleger
• Erwartung für die weitere DAX-Entwicklung
• Investitionsbereitschaft
• Put/Call-Verhältnisses an der Eurex
• Euwax-Sentiment der Privatanleger
• Put/Call-Verhältnis der CBOE
• Investitionsquote der US-Fondsmanager
• Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger
• Technisches Angst und Gier Index des S&P 500
• Short Range Oscillator für US-Börse
Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.
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