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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 11.02.2021 um 11:16 Uhr

Onboarding Leserfragen 21/5

Durch die Onboarding Sonderaktion im Februar ergeben sich Leserfragen von neuen Lesern, die vielleicht auch für manche der 20.000 bereits aktiven Heibel-Ticker Leser interessant sind. Nachfolgend sehen Sie die Fragen und meine Antworten.

Informationen zur Onboarding Aktion finden Sie unter https://www.heibel-unplugged.de/3993,heibel-ticker-boersenbrief-onboarding-sonderaktion-im-februar/

Übersicht zu Fragen

  • Brokerwahl & Finanzinformationsseiten
  • Bestimmung von Kauf- und Verkaufsmarken
  • Verwendung von Stop Limit Loss
  • Vorgehensweise für Neueinsteiger des Heibel-Tickers

Brokerwahl & Finanzinformationsseiten

Fr, 05. Februar um 08:58 Uhr

Hallo Herr Heibel,

auch wenn ich Ihren Ticker schon lange kenne, so habe ich es immer noch nicht geschafft aktiv einzusteigen.
Meine persönliche Hürde ist in erster Linie wie und wo ich am besten Kaufe und Verkaufe. Worauf habe ich zu achten? Mit welchen Tools/Sites beobachte ich am besten die Entwicklung meines Portfolios? Leider ist meine Recherche Zeit sehr begrenzt und ich bin froh Ihren, auch unterhaltsamen Ticker lesen zu können.

Daher schon mal mein Dank, das Sie das Thema der Einsteiger aufnehmen. Ich freue mich darauf.

Mit besten Grüßen
Joachim aus Krefeld

ANTWORT

Brokerwahl: Es gibt unzählige Brokervergleiche im Internet, doch Sie sollten der Wahl Ihres Brokers nicht zu viel Gewicht zumessen. Am besten können Sie sich eine Meinung bilden, wenn Sie bereits erste Erfahrungen mit ihrem derzeitigen Broker gesammelt haben. Je nachdem, wie häufig Sie kaufen und Verkaufen, wie groß Ihre Positionen sind und welchen Kommunikationsweg Sie bevorzugen, ergeben sich unterschiedliche Vorschläge.

Ich bin seit vielen Jahren bei der Comdirect zufrieden, werde nun aber flatex testen. Wer nur im spekulativen Bereich unseres Heibel-Ticker Portfolios unterwegs ist, kann auch mal Trade Republic austesten. Für erste Schritte sind aber die Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Großbanken ebenso geeignet, deren Gebühren sind jedoch hoch und wenn Sie häufig handeln, eine unnötige Belastung. Sollten Sie Aktien jedoch gerne an der jeweiligen Heimatbörse handeln wollen, sind die Großbanken in der Regel am besten vernetzt.

Zu den von mir verwendeten Internetseiten werde ich in den kommenden Wochen eine separate Videokonferenz vorbereiten. Zu deutschen Titeln hole ich die meisten Infos aus https://www.comdirect.de/inf/index.html sowie https://www.finanzen.net. Für US-Aktien nutze ich https://finance.yahoo.com.

Am Montag um 12 Uhr werde ich eine Videokonferenz machen, in der ich auf Ihre Fragen näher eingehe.

Bestimmung von Kauf- und Verkaufsmarken

Fr, 05. Februar um 09:07 Uhr

Hallo Herr Heibel

Zu Ihrer nächsten Ausgabe für die ”Newbies” ein paar Anregungen

  • Die letzte Spalte in der Portfolioübersicht ist mir ein Rätsel. Da steht +, - usw. Denn Sinn habe ich noch nicht verstanden
  • Die Bewertung „B”, „C” der aktuellen Positionen – B im Sinne von Kursrücksetzer nutzen um zu kaufen (wenn man noch nicht hat)
    o Hier fände ich es gut, wenn einmal „definiert” wird wie hoch ein Kursrücksetzer sein sollte. Evenutell kann auch ein sinnvolles Einsteigslevel (Limit) definiert werden
  • Stop Loss und Trailing stop loss
    o Für den nicht ganz so erfahrenen Börsianer ein Exkurs wie weit ein Trailing stop loss vom aktuell Kurs entfernt sein sollte oder wann besonders eng machen (und was ist eng?) und wann ein Stop Loss eher großzügiger platzieren. Das wäre denke ich auch interessant
  • Desweiteren das Thema wie identifiziert man bei einer Aktie die man haben möchte, wann ein Kaufzeitpunkt ist. Chartabhängig oder immer nach der 50/50% …50/25/25 Regel ? und was mit nach dem Lesen Ihrer Unterlagen noch nicht klar war – bei 50/25/25% … nur bei sinkenden Kursen die nächste Tranche kaufen ?

Ich freue mich auf die Freitagsausgabe
Mit freundlichen Grüßen / Best regards

Peter aus Schwäbisch Gmünd

ANTWORT

Ja, die Dinge stehen auf meinem Zettel für Montag 12 Uhr:

Die C19-Spalte ist eine große Einschätzung dazu, ob das Unternehmen durch die Corona-Pandemie profitiert (+), davon belastet wird (-), oder aber nicht betroffen ist (0).

Die Buchstaben in der vorletzten Spalte geben nur eine grobe Vorstellung darüber, wie ich derzeit zu den einzelnen Positionen stehe. Kursrücksetzer, die zum Nachkaufen genutzt werden können, sollten bei Wachstumspositionen wesentlich größer sein als bspw. bei Dividendentiteln. Meisten nehme ich 7% als ersten Anhaltspunkt, suche dann aber auch nach charttechnischen Marken, die sich für eine Entscheidung eignen.

Die Spanne, die beim Trailing Stop Loss verwendet werden sollte, ist auch je nach Position unterschiedlich. Auch hier gilt: Je spekulativer die Position, desto größer sollte die Spanne gesetzt werden.

Ja, und auch die Nachkaufregeln lassen sich nicht in ein festes Muster pressen, tut mir leid.

Aus Ihrer Frage kann ich herauslesen, dass Sie möglichst ihren eigenen Entscheidungsspielraum mathematisch strukturieren möchten. Es sind Heerscharen auf der Suche nach dem Automatismus, der an der Börse zum Reichtum führt. Bislang wurde da noch nichts gefunden. Es bleibt ein Markt, der von Emotionen abhängt und entsprechend immer wieder persönliche Entscheidungen erfordert.

Verwendung von Stop Limit Loss

Fr, 05. Februar um 09:11 Uhr

Hallo Herr Heibel,

ein Kommentar bzw. eine Frage zur Leserfrage "Stop Limit Loss vs. Stop Loss":

Ist die Kombination von Stop Loss und Limit für sie wirklich "Unfug"?
Ich bin damit bisher immer gut gefahren - das Limit habe ich meist 5% unter dem Stop Loss gesetzt.

Einige Male kam es dadurch dann tatsächlich nicht zur Ausführung, sei es bei Flash-Crashs, bei denen der Spuk nach kürzester Zeit vorbei war, als auch bei "dauerhaften" Abstürzen, bei denen weitere Schritte ohnehin vom "neuen Niveau" aus zu erwägen sind. Und bei starken Abstürzen erfolgt meist ein kleiner/mittlerer Rebound.

Mit freundlichen Grüßen
Daniel aus Essen

ANTWORT

Die Crux am Stop Loss ist die Liquidität der Aktie: Ich konzentriere mich möglichst auf Aktien, die liquide genug sind, um die Verwendung von Limits umgehen zu können. Sie haben Recht, ein Stop Limit Loss hat mitunter seine Berechtigung. Insbesondere für uns, wenn wir als Heibel-Ticker-Gemeinde an einer Marke alle eine Verkaufsorder in den Markt legen. Doch was nutzt ein Stop Loss, wenn dann die Position aufgrund der limitierten Verkaufsorder nicht verkauft werden kann?

Aus diesem Grund gebe ich die Limit-Marken nur selten aus, sondern notiere mir solche Marken in der Regel für mich und melde mich bei Erreichen zeitnah mit einer Handlungsempfehlung, ggfls. dann auch mit einem Limit.

Vorgehensweise für Neueinsteiger des Heibel-Tickers

Fr, 05. Februar um 09:54 Uhr

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich bin seit fast einem Jahre Plus Abonnent und bin mit mit ihrer Messerscharfen Recherche sehr zufrieden. Dennoch habe ich ein paar Fragen die mich sehr beschäftigen:

  1. Eignet sich das Heibel Ticker Depot zum jetzigen Zeitpunkt noch, um alle Titel genauso so abzubilden, oder sehen Sie gewisse Werte etwas überbewertet, sodass diese erst zu einem tieferen Zeitpunkt gekauft werden sollten? (Mir ist selbstverständlich klar das ein komplettes Abbilden der HB Ticker Depots auf eigene Verantwortung läuft von mir.
  2. Wie viel % einer gesamten Position bedeutet bei ihnen Teilverkauf, ich würde schätzen 50%?
  3. Wie ist ihre Ansicht zu dem Broker Trade Republic, da ich bei diesem Broker ihr Heibel Depot abbilden möchte, da ich die Gebühren super finde und gerade auch bei Teilverkäufen und Teilkäufen bevorzugen würde. meine Frage bezieht sich auf ihre persönliche Ansicht zur Seriösität?

4.Viele ihrer Positionen sichern Sie dem Lesen nach zu urteilen mit SLs ab und da wäre meine Frage: Ist es nicht sinnvoller diese Positionen manuell auf Schlusskurbasis zu schließen?

  1. Vor ein paar Wochen habe sie geschrieben, dass Optionen nur was für Großanleger sind und Kleinanleger da lieber Optionsscheine bevorzugen sollten. Habe mir aber von einem Vermögensverwalter sagen lassen, dass Optionen schon ab einem Budget von 3000€ Sinn machen würden und das es immer von der Strategie abhängen würde. Wie sehen Sie diese Aussage?
  2. Sollte es nicht funktionieren alle Titel aus dem Heibel Ticker Depot bei TR zu handeln, dann würde mich interessieren, ob sie folgende Aktien kaufenswert oder überbewertet sehen: Teamviewer, Paypal, Envcavis AG (wegen 12% Shortquote und Umwelttechnik interessant), MTU Aero (Dax Konzern), Royal Dutch Shell (wegen guter Dividende und Net Asset Value unter Marktkapitalisierung)

Ich weiß das sind viele Fragen welche mir unter den Nägeln brennen, dennoch ist es mir wichtig diese einem Profi wie ihnen zu stellen und würde mich mehr als alles andere auf die Beantwortung ihrer Seits freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Dennis aus Mönchengladbach

ANTWORT

Zu 1.: Die Titel, die mit einem „C” gekennzeichnet sind, würde ich bei einem neu aufzustellenden Portfolio zu aktuellen Kursen nicht kaufen. Den Rest würde ich so umsetzen, wobei ich bei den Wachstums- und Dividendenpositionen in zwei Schritten vorgehen würde: Hälfte sofort, zweite Hälfte entweder bei einem Rücksetzer, oder aber wenn die Aktie losläuft :-).

Zu 2.: Ja, es sei denn, ich gebe etwas anderes an wie bspw. „Überposition abbauen”. Dann gilt als Zielgröße der im Depot bleibenden Aktien die beabsichtigte Positionsgröße.

Zu 3.: Meines Wissens bieten die nur ein eingeschränktes Wertpapieruniversum an. Es kann dort also immer wieder mal sein, dass von mir vorgestellte Titel dort nicht zu haben sind - wie bspw. die Unternehmensanleihen. Ich habe auch noch keine Informationen darüber, wie das Unternehmen mit ausländischen Dividenden umgeht. Je spekulativer Sie unterwegs sind, desto eher kann Trade Republic Ihre Bedürfnisse erfüllen.

Zu 4.: Stop Loss Marken in einem Börsenbrief, der jedem zugänglich ist, sind kritisch: Wir könnten abgefischt werden. Daher notiere ich mir die Marken und schicke bei Erreichen in der Regel eine separate Info an Sie heraus. Schlusskurse verwenden? Ja, gute Idee! Mehr dazu am Montag in der Videokonferenz.

Zu 5.: Ja, da hat er Recht. Es geht stets um das Ziel: Für eine Absicherung gegen einen befürchteten Crash halte ich sowohl Optionen als auch Optionsscheine für ungeeignet. Zum Generieren eines Zusatzeinkommens können Optionen geschrieben werden, auch bei kleinem Depotvolumen. Zum Spekulieren eignen sich in meinen Augen Optionsscheine. Hmm, das sind sehr pauschale Einordnungen, die im Zweifel nicht immer passen. Dieses Thema ist umfangreich, sollte ich mal ausführlicher behandeln.

Zu 6.: Finde ich Alls gut, mit Ausnahme von Royal Dutch. Encavis wäre mir zu teuer, aber ich gehe davon aus, dass die Umwelt-/Klimaeuphorie noch eine Weile anhalten wird. Daher ist Royal Dutch auch auf günstigem Bewertungsniveau nicht gerade beliebt bei Anlegern.

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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