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Veröffentlicht von Stephan Heibel am 18.06.2024 um 10:23 Uhr

Roaring Kitty verhilft GameStop zu neuem Geschäftsmodell

Vor ca. 2 Wochen hat Roaring Kitty ein Life-YouTube Video ausgestrahlt, in dem er die Vorzüge eines Investments in GameStop darlegen wollte. Ich habe reingeschaut und muss sagen: Der Typ hat einen an der Klatsche. Das war ein inhaltsleeres Gebrabbel, wie ich es selten gehört habe.

Zur Erinnerung: Die Aktie stand Ende April bei 10 USD, wurde aufgrund der Kampagne von Roaring Kitty bis Mitte Juni auf 50 USD gejubelt, um anschließend wieder zurückzufallen ..., auf 25 USD. Seither pendelt die Aktie zwischen 25 und 35 USD, was noch immer einem erheblichen Kursplus entspricht.

Das blieb auch CEO Ryan Cohen nicht verborgen, er nutzte das Interesse an seinen Aktien dazu, neue Aktien auszugeben. Insgesamt gab er Aktien im Wert von 3 Mrd. USD über den freien Markt in den Umlauf. Für ein Unternehmen mit 12 Mrd. Enterprise Value und 5 Mrd. Jahresumsatz ist das nicht schlecht, oder?

In der Bilanz stehen wenig Schulden, Cohen kann das Geld verwenden, für was er will. 

Kleines Gedankenspiel:

GameStop hat insgesamt 4.000 Läden in Einkaufszentren. Cohen könnte aus dem frisch eingenommenen Geld jedem Laden 500.000 USD geben, um den Laden zu schließen, die Mitarbeiter nach Hause zu schicken und um sich aus laufenden Mietverträgen rauszukaufen. 

Sie erinnern sich: die Umsatzentwicklung ist seit Jahren rückläufig, es werden Verluste geschrieben. Das Geschäftsmodell, Spielsoftware in Geschäften zu verkaufen, ist spätestens seit der Möglichkeit, Spiele herunterzuladen, obsolet.

Nachdem das laufende Geschäft in den Boden gestampft wurde, hätte Cohen noch 1 Mrd. USD übrig, mit der er ein neues Geschäft aufbauen kann. Zum Beispiel einen Online-Spielehändler, oder vielleicht einen Uhrenhändler oder was weiß ich. Sicher ist nur, dass all diejenigen, die noch bis vor kurzem auf den sicheren Untergang von GameStop spekulierten und durch die Attacke von Roaring Kitty auf dem falschen Fuß erwischt wurden, nicht ausharren können, bis der Sturm der WallStreetBets Kinder vorbei ist. 

Denn vielleicht nimmt Cohen das Geld und investiert in Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell.

Im Heibel-Ticker findet er genug davon :)

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Stephan Heibel

Seit 1998 verfolge ich mit Begeisterung die US- und europäischen Aktienmärkte. Ich schreibe nun wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über die Hintergründe des Aktienmarktes und die Ursachen von Kursbewegungen. Meine Leser schätzen meinen neutralen, simplen und unterhaltsamen Stil. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Anlageideen, um ihr Portfolio unabhängig zu optimieren.

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