Mit seiner erneuten Amtsübernahme setzt Donald Trump auf eine Politik der fossilen Energie-Förderung. "Drill, Baby, Drill!" – Mit diesen Worten machte er in seiner Antrittsrede klar, dass er die Beschränkungen für Öl- und Gasbohrungen aufheben wird. Neue Pipelines und Flüssiggasterminals sollen genehmigt werden, um die Produktion zu steigern und die USA als führenden Energieexporteur zu positionieren. Dies markiert eine Kehrtwende zur restriktiven Energiepolitik unter Joe Biden.
Trumps Begründung: Hohe Energiekosten belasten Verbraucher und Unternehmen, treiben Transport- und Produktionspreise in die Höhe und schwächen die nationale Sicherheit. Seine Administration sieht den Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen als notwendig, um wirtschaftliche und geopolitische Nachteile zu vermeiden. Gleichzeitig stellt Trump eine Verbindung zwischen der OPEC-Politik, Saudi-Arabien und der Kriegsfinanzierung Russlands her: Hohe Ölpreise, gesteuert durch Förderkürzungen der OPEC, stärken rohstoffreiche Länder – allen voran Russland. Ein niedriger Ölpreis könnte Putins Spielraum einschränken.
Der Ölpreis reagierte unmittelbar: In den ersten Tagen nach Trumps Amtsantritt fiel der WTI-Preis von 82,5 auf 78,5 USD pro Fass. Die Marktmechanismen könnten Trump dabei in die Karten spielen, denn mit steigender US-Produktion könnte das globale Angebot zunehmen und Preise weiter unter Druck setzen.
Beim Gaspreis hingegen sind die unmittelbaren Effekte begrenzt. Zwar gibt es in den USA derzeit acht LNG-Terminals, vier weitere befinden sich im Bau, aber Genehmigungsprozesse und Lieferengpässe bremsen kurzfristige Kapazitätssteigerungen. Weitere geplante Terminals sind in Gerichtsverfahren blockiert oder warten auf behördliche Genehmigungen – ein Faktor, den Trump nicht einfach per Dekret lösen kann. Für Gasaktien bedeutet dies vorerst Stabilität, während Ölwerte stärker reagieren.
Die Märkte passen sich an die neue Realität an. Energiewerte, insbesondere Ölproduzenten, könnten kurzfristig profitieren, während erneuerbare Energien unter Druck geraten. Der Einfluss auf Gaswerte bleibt abzuwarten. Wer in Energietitel investiert ist, sollte die Entwicklung genau verfolgen – insbesondere, ob Trumps Maßnahmen den Öl- und Gasmarkt nachhaltig verändern oder nur kurzfristige Impulse setzen.
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